Alexander Hacke und Danielle de Picciotto beschreiben die Musik auf ihrem vierten Album „The Current“ als „cinematic drone“ und in der Tat haben die Songs die Charakterzüge eines „Soundtracks der Sorge“.
Entstanden ist es in Blackpool, wo ihr Freund John Robb (MEMBRANES) lebt. „Es ist wichtig, die Stärke und Würde unseres Planeten wieder zu entdecken. Wir konnten die Irische See von unserem Fenster aus sehen und sie inspirierte das Titelstück und ‚Third from the sun‘“, proklamieren die beiden.
„The seventh day“ ist ein „Gebet“ um Kraft und Weisheit, um einen Weg zurück zur Synchronizität zwischen Mensch und Natur zu finden, und in „Onwards“ geht es um die Kraft des Lichts, sei es die Sonne oder ein inneres Licht, das die Kraft hat zu heilen.
Allerdings alles weit entfernt von semigeistreichen Selbstfindungskursen dargeboten. Das Album beinhaltet eine Interpretation des „Lied von der Loreley“ („Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“), nachdem beide erfahren hatten, das Heinrich Heine es als Metapher verstanden hat: Das goldhaarige Mädchen in der Geschichte ist eine Gesellschaft, die von Eitelkeit und Romantik korrumpiert ist und aufgrund dieser Besessenheit alle Schiffe untergehen lässt.
Und es geht um Freundschaft und Empathie, wie in den Songs „Defiance“ und „The black pool“, denn das Künstlerpaar moniert an der schnelllebigen Gesellschaft den Verlust an Empathie.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Markus Kolodziej
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