Der Bass flackert unruhig wie eine Kerze im Wind, die Gitarre wirft gespenstische Schatten an die Wand, denen das Schlagzeug hektisch zu folgen versucht: SLEEPING PEOPLE aus San Diego haben einen sehr unruhigen Schlaf.
Was kein Wunder ist, schließlich träumen die Songs ihres zweiten Albums "Growing" von allerlei ekligem Getier: "Centipede's dream" stapft wie ein schlaftrunkener Hundertfüßler voran, später schlängelt sich der "Grow worm" durch die instrumentale Post-Rock-Traumlandschaft, die in ihrer kalten Strenge zuweilen an TOOL erinnert und oftmals von einem atmosphärischen elektronischen Nebel verhangen ist.
Und wenn dann beim letzten Song ("People staying awake") plötzlich doch noch eine menschliche Stimme zu hören ist, öffnet man seine Augen und ist ein glücklicher Mensch. Denn was könnte es Schöneres geben, als nach einer solch anstrengenden Nacht von Rob Crow, dem Sänger von PINBACK, geweckt zu werden? "Schlaf ist Hineinkriechen des Menschen in sich selbst", hat Christian Friedrich Hebbel 1839 in sein Tagebuch geschrieben, doch manchmal möchte man den eigenen Körper eben am liebsten verlassen.
"Growing" kann dabei behilflich sein. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Renz