CONCRETE BLONDE haben seit Mitte der 80er die Post-Punk-Szene San Franciscos zusammen mit Bands wie X, WALL OF VOODOO, DREAM SYNDICATE oder den GO-GO´S mitgeprägt. Schon alleine durch die markante Stimme ihrer Sängerin Johnette Napolitano, später ein gern gesehener Gast auf den Platten anderer Musiker aus diesem Umfeld wie etwa Steve Wynn.
Die Veröffentlichung des Albums "Bloodletting" 1990 stellte wohl so eine Art Höhepunkt für die Band da, zumal sich mit "Joey" sogar ein richtiger Hit auf der Platte befand. Danach rutschten die eh schon immer etwas durchschnittlichen CONCRETE BLONDE in die völlige Bedeutungslosigkeit ab.
"Group Theory" ist an sich ein ganz interessanter Comeback-Versuch in Originalbesetzung, der mit dem Opener "Roxy" quasi ihren alten Hit "Joey" zitiert. Ansonsten hinterlässt das Album einen reichlich zwiespältigen Eindruck, da man irgendwie bei dem Sound stehen geblieben ist, mit dem die Band Anfang der 90er den größten Erfolg hatte.
Nette, langsam dahingleitende Gitarrensongs mit dezentem Gothic-Einschlag also, die jedes Roadmovie schmücken würden. Nach der Hälfte der Songs ist aber irgendwie die Luft raus, vor allem als man beginnt, mit Latin- und Rap-Einflüssen zu arbeiten.
Schade, als EP wäre das sicherlich eine ganz okaye Angelegenheit gewesen, aber so bleiben unter dem Strich nur ein paar wirklich schöne Songs übrig.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Kalle Stille