Etwas überrascht war ich, als das Intro des neunen MURDER BY DEATH-Albums verklungen war und das erste Stück ertönte. „As long as there is whiskey in the world“ klingt, wie es der Titel nahe legt: ein Gute-Laune-Trinker-Lied, das in Verbindung mit Sarah Balliets Cello Assoziationen zu irischer Volksmusik weckt.
Mit „Yes“ findet sich im weiteren Verlauf des Albums ein weiteres Stück dieser Art. Dennoch hält der Schock nicht lange an und nach und nach tauchen MURDER BY DEATH wieder in vertrautere Sphären ab.
Wenn sich die tiefe Stimme von Sänger und Songwriter Adam Turla und Balliets Cello in ihrem düsteren Ausdruck derart ergänzen, dass man zuweilen das Gefühl bekommt, es handele sich bei dem Instrument viel mehr um einen Duettpartner, gefallen MURDER BY DEATH am besten.
Während „White noise“ dafür ein gutes Beispiel abgibt, ist mein persönliches Highlight aber ein anderes: „You don’t miss twice (When you’re shavin’ with a knife)“ klingt wie einem Tim Burton-Film entnommen, ganz großes Kopfkino! Und in ebensolchen Bildern liegt die Stärke von MURDER BY DEATH: Von Turla skizziert, von der Band zum Leben erweckt, pinseln sie Atmosphären, die irgendwie an ein Gothic-Märchen erinnern.
Ich drücke bei den zwei Ausreißern die Augen zu und konzentriere mich auf das Märchen.
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