GOGOL BORDELLO

Trans-Continental Hustle

Im letzten Ox-Interview meinte Eugen Hütz noch, dass wir doch alle mehr oder weniger im Widerspruch zu der Welt um uns herum stünden, aber dass er eine Taktik entwickelt habe, wie er seinen Hörern vermitteln könne, diesen Widerspruch aufzulösen.

Genau daran arbeiten sich die New Yorker auf ihrem fünften Album ab. Anders als die Vorgängeralben klingt „Trans-Continental Hustle“ nicht chaotisch-hektisch, sondern ausgeglichen, fast schon gesetzt und ruhig, trotz der spürbaren und hörbaren brasilianischen Einflüsse, die Eugen von seinem Aufenthalt in Brasilien mitnahm.

Vielleicht war es Rick Rubin, der Eugene Hütz für die Aufnahmen bändigen konnte und der auch dafür verantwortlich sein dürfte, dass das Album greifbar ist, ohne vor lauter Energie auszufransen und sich im Delirium zu verlieren.

Waren die Vorgängeralben GOGOL BORDELLOs allesamt eine ausufernde Kakophonie verschiedenster Instrumente, Einflüsse und Musiker, klingt „Trans-Continental Hustle“, als ob die Band dieses Mal genau wusste, was sie tat.

Nämlich Ska-, Dub- und Punk-Stücke aneinander zu reihen, die ihre Energie allesamt aus einem genialen Gespür für menschliche Empfindungen, Tiefe und Bewusstsein erzeugt, die nicht nur live eine Offenbarung sind, sondern es auch beim Anhören einer CD schafften, dass einem schier der Atem wegbleibt.