Puh, was für ein anstrengendes Stück Musik! Auch hier werden die Meinungen wieder weit auseinander gehen, das wage ich zu prophezeien. Wenn man das Info der Plattenfirma liest, wird einem schnell klar, dass es sich hierbei eigentlich nur um eine Band der New Metal-Kategorie handeln kann, weil Ross Robinson (der Urvater dieses Sounds!) als Produzent fungierte.
Doch Vorsicht: Mr. Robinson hat seit einiger Zeit keinen Bock mehr auf den Sound, den er vor einigen Jahren mit dem ersten KORN-Album einläutete. Und das merkt man in gewisser Weise auch dem Debütalbum von GLASSJAW an, das solche Kasperle-Kapellen wie SLIPKNOT weit hinter sich lassen kann.
Klar, oberflächlich betrachtet kann man auch GLASSJAW in die New Metal-Schublade quetschen, aber das würde dem komplexen Sound des Quintetts aus New Jersey nicht gerecht werden. Hier geht es richtig emotional zur Sache - derbem Metal- und Hardcore-Geknüppel folgen urplötzlich sehr melodische Parts, in denen der vorher hysterisch kreischende Sänger plötzlich zum zahmen Hauskätzchen mutiert und umgekehrt.
Und genau in diesen Extremen liegt auch der Reiz der Scheibe, die durch ihre überraschenden Stimmungsschwankungen Pluspunkte sammelt. Auf der anderen Seite übertreiben es GLASSJAW hin und wieder doch ein wenig, so dass man sich als Hörer manchmal leicht überfordert fühlt.
Eine interessante Scheibe, die dem Hörer allerdings eine ganze Menge Geduld und Toleranz abverlangt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Jan Schwarzkamp
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Elmar Salmutter
© by Fuze - Ausgabe #68 Februar/März 2018 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Dominik Winter