GUMBLES

Generation 21

„Ich kann nur saufen und raufen / Lass mich ständig nur zulaufen.“ Willkommen in der Welt der selbsternannten Partyarmee aus Schwerin. Doch die beliebten Raufbolde nur auf Alkohol und Spaß zu reduzieren, wäre höchst ungerecht, denn die Band bringt in ihren Songs, ähnlich den Berliner EASTSIDE BOYS, ein ganz bestimmtes Lebensgefühl auf den Punk(t).

Gerade soviel Zeigefinger wie nötig, immer soviel Party wie möglich. Und, damit keine Fragen aufkommen, „Beat the bastards, beat them now!“ Außerdem haben diese beiden Bands, Szene-Peinlichkeiten und stumpfen Pathos nicht nötig.

Der gute Ton macht die Musik und das gelingt den GUMBLES in Form eines süffigen, kurzweiligen, aber durchdachten Albums zwischen Street und Punk. Zwölf Songs lang Feierlaune („Die Geilsten“, „In all den Jahren“), ausgestreckter Mittelfinger („Scheiß auf euch“, „Hartz 4 fighting man“) und der Glaube an sich selbst („Gumbles Iserlohn“).

Druckvoll abgemischt und mit fetten Chören geht dabei selbst bei Zimmerlautstärke die Party ab. Unerwartet nachdenklich und zurückhaltend lässt man in „Kinderaugen“ tief ins Innere blicken und macht deutlich, dass es eben Wichtigeres im Leben gibt und die Sicht auf die Welt von der Perspektive abhängt.

Manchmal verliert man sich im Laufe des Albums zu sehr in drögem und lahmem Rock und es hätte gerne mehr Singalongs im Stil des Titeltracks geben können. Die Burschen erspielen sich hiermit in ihrem Genre trotzdem einen vorderen Platz.

Wem das ansprechende Digipak nicht genügt, kann es sich mit der Special Edition, die mit einer prall gefüllten „Wundertüte“ daherkommt, auf seinem Sofa gemütlich machen, aber nicht ohne vorher das äußerst gelungene Video zu „Der perfekte Tag“ angeschaut zu haben.

„Let’s get ready to gumble!“ Und ab! (Diese Band war auf der Ox-CD #100 zu hören)