Achtung, Punkrocker können hier gleich mit dem Lesen aufhören. Gemma Ray hat nichts und wirklich nichts mit Punkrock zu tun. Aber das ist nicht schlimm, sie macht trotzdem tolle Musik. Seit ihrem Debüt „The Leader“ von 2008 erspielt sich Gemma stetig neue Fans, sie tourte unter anderem mit KITTY, DAISY & LEWIS, SHARON JONES & THE DAP-KINGS und CW Stoneking.
In Essex geboren, aber inzwischen in Berlin lebend, hat sich die Singer/Songwriterin nicht nur in der englischen Heimat ganz nach oben gearbeitet. Ihre Songs strahlen dunkel, haben trotzdem Leichtigkeit und große Melodien.
Die einen stecken sie in die „Alternative Folk“ Ecke, die anderen verorten sie bei Amy Winehouse. Beides falsch! Gemmas Songs sind voller Eleganz, herausragend eigenständig und haben mit zuckersüßem Mädchen-Pop nichts gemein.
Sie begeistert solo, nur mit Gitarre und allerlei Verzerrer-Gedöns, genauso wie in voller Bandstärke oder reduziert als Trio. Unberührbar, unnahbar, cool und sinnlich sind die meistens verwendeten Attribute.
„Island Fire“ ist das bisher ausgereifteste Album, fast opulent aufgehübscht mit orchestralen Arrangements inkl. Bläsern, Klavier, Streicher ... dazu die bekannte singende Säge. Das Vorab-Minialbum „Runaway“ steuert zwei Songs zum neuen Album bei, die vorliegende CD Version hat die beiden Songs der bereits erschienenen Single „...
sings Sparks (with the Sparks)“ als Bonus. Auch hier zeigt sie ihr großes Können: fast klassische Pop-Strukturen, kommt trotzdem extrem catchy. Und ja, das Artwork stammt von Rick Froberg (OBITS/HOT SNAKES).
Fazit: wenn „Popmusik“, dann bitte so.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Jürgen Schattner
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