„The 52 minute opus is a dramatic, monumental trip through Gemma’s unique brand of epic torch song psychedelia and progressive modus operandi“, das beschreibt sehr gut, was wir auf Gemma Rays siebtem Album zu hören bekommen.
„Torch songs“ darf man hier getrost auch als „Lieder aus der guten alten Zeit“ übersetzen, im positiven Sinne natürlich. Es findet sich ein fast unglaubliches Sammelsurium an Einflüssen der Sechziger und Siebziger, Retrocharme trifft Zeitgeist könnte man verkürzt zusammenfassen.
Aber die Mischung macht ’s auch diesmal. Gemmas betörend schöne Stimme, die Qualität der Aufnahme im Berliner Candy Bomber Studio von Ingo Kraus und das fast orchestrale Ausmaß an Weite und Tiefe der Songs und deren grandiose Instrumentierung sind die Bausteine der „Suite“.
Die Themen Migration und Menschlichkeit, Natur und Moderne werden so treffend wie eindringlich in die Klangwelten eingearbeitet. Wie immer dabei ist Andrew Zammit, Gemmas „Labelboss“ und Lebensgefährte, am Schlagzeug und Percussion, dazu am Bass Fredrik Kinbom, als Gast Carwyn Ellis an Piano und Wurlitzer-Orgel.
Laid back und cool, spirituell bis geheimnisvoll, fordernd bis anklagend, melancholisch und psychedelisch sind passende Attribute. Das Album ist aber auch für Punkrocker geeignet, die mal über den Tellerrand schauen möchten.
Die Vinylversion erscheint mit einer beigelegten 7“ („The Calderas“).
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Jürgen Schattner
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