Schon komisch: "Spoke", das 1996er Debüt der beiden ehemaligen GIANT SAND-Leute Joey Burns und John Convertino, halte ich nach wie vor für eine richtig tolle Platte, doch mit dem, was die beiden danach gemacht haben, bin ich nie richtig warm geworden - zu gewöhnlich, zu glatt, zu langweilig.
"Garden Ruin" beginnt mit sehr leisen, sehr sympathischen Klängen, Country mit starker Pop-Affinität und schwelgerischer Instrumentierung, was bei Track Nr. 3, "Bisbee blue", fast zu CROWDED HOUSE-Parallelen führt.
Sehr schön auch das orchestrale "Panic open string" mit seinen Nashville-Anklängen, sicher das Highlight der Platte, neben dem richtig rockenden "Letter to Bowie knife. Dass man auf allzu plakative Countryrock-Klischees verzichtet hat, tut der Platte in jedem Fall gut, auch wenn sie bei "Roka" nicht gerade glücklich mit irgendwelchen Latin-Sounds herumexperimentieren, aber das mag Geschmackssache sein.
Nach einem kleinen Durchhänger gibt es mit "Deep down" wieder eine trockene Rocknummer, wie sie CALEXICO eigentlich vollendet beherrschen, die am Ende mit etwas zu viel künstlich veredeltem Kitsch aufwartet, aber dennoch sehr gelungen ist.
Insgesamt ist "Garden Ruin" ganz sicher kein uneingeschränktes Meisterwerk, zeigt Burns und Convertino aber als einfallsreiche, clevere Songwriter von ihrer besten Seite, die hier mit einigen ganz ausgezeichneten, schön instrumentierten Einzelsongs aufwarten, ohne dass ein wirklich homogener Gesamteindruck entstehen würde, dafür ist diese Platte einfach nicht ausdrucksstark genug.
(07/10)
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