Es ist schon eine Weile her, dass in diesem Heft eine Platte von CALEXICO besprochen wurde, die Band der ehemaligen GIANT SAND-Mitstreiter Joey Burns und John Convertino. Eine Band, die seltsamerweise im Americana-Kontext immer gerne als geniale Überflieger abgefeiert wird, der ich aber gerade songwriterisch immer substanzielle Mängel vorgeworfen habe und eine stilistische „Hansdampf in allen Gassen“-Mentalität.
Ein Kritikpunkt, der auch bei „Algiers“ (ein Stadtteil von New Orleans) zum Tragen kommt, denn nach zwei wirklich phänomenalen, extrem poppigen Songs zu Beginn schnappen sich CALEXICO alles, was die Americana-Schublade hergibt, spielen dabei natürlich mit den gewohnten Tex-Mex-Elementen, meinen aber auch, recht plump ihren alten Boss Howe Gelb kopieren zu müssen, ebenso wie WOVEN HAND/16 HORSEPOWER.
Das macht „Algiers“ zwar immer noch zu einem überdurchschnittlichen Album, denn zweifellos sind Burns und Convertino virtuose Musiker, aber ihre Band wirkt erneut phasenweise etwas zu identitätslos und versucht, es allen recht zu machen.
Damit bekommt man nicht gerade die abenteuerlustigsten oder innovativsten Platten hin, aber funktioniert dann zumindest wunderbar im Radio, falls da überhaupt noch so etwas gespielt wird.
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