Der Durchmarsch von CALEXICO ist ja beinahe schon beängstigend: exzellente Kritiken allenthalben, erstaunliche Verkaufszahlen - eine Konsensplatte, die nicht zu mögen schwer fällt. Was Convertino und Burns einst als Nebenprojekt zu ihrer eigentlichen Band GIANT SAND gegründet hatten, hatte sich schon mit den beiden ersten Longplayern zum Selbstläufer entwickelt und kulminiert nun in "Feast Of Wire", einem wunderbar vielschichtigen Album, auf dem Convertino und Burns ungefähr zwanzig verschiedene Instrumente gespielt haben (plus die ihrer verschiedenen Begleitmusiker) - und das trotz omnipräsenter mexikanischer Einflüsse kein Stück volkstümelnd wirkt.
Verblüffend auch die Vielschichtigkeit, die wiederum das wirkliche Verdienst von CALEXICO ist: aufbauend auf das Grundschema reicht die Spannbreite von jazzigen Instrumentalnummern über traurige Country-Songs bis zu einer orchestralen, beinahe schon bombastisch zu nennenden Nummer wie "Close behind" (mein Hit der Platte), der einem vorkommt, als kenne man ihnen schon seit Ewigkeiten als Titelmelodie eines Westerns.
Hätte ich meine Sammlung thematisch geordnet, würden CALEXICO zwischen Nick Cave, WALKABOUTS und 16 HORSEPOWER stehen - Musik für die schönsten Sommerabende eben. (50:04) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Thomas Kerpen
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