FOETUS

Gash CD

Wie nähert man sich scheinbar unzugänglichen, monumentalen Werken so, daß man nicht auf zu dünnes Eis gerät? Zum Beispiel, indem man versucht, über den Albmtitel einen Einstieg zu schaffen. Gash, das bedeutet klaffende Wunde.

Na also, wenn das kein Begriff ist, der zu Assoziationsspielchen einlädt. Jim Thirwell, seit Anfang der Achtziger in New York ansässiger Soundtüftler, der schon immer zu abseitigen Spielereien neigte und heute so ziemlich alles von Dance über Metal bis hin zu Industrial durch seine Produktionskünste adelt, ließ sich mit seinem neuen Album mehrerer Jahre Zeit.

Doch jetzt reißt er mit Gash seinen Zuhörern wieder den Arsch (oder auch die Gehörgänge) auf, streut Salz hinein und erfreut sich an den Reaktionen der so Gepeinigten. Unterstützt von COP SHOOT COPs Tod Ashley, UNSANEs Vinnie Signorelli, Marcellus Hall von RAILROAD JERK sowie den Heresy Horns hat Jim Thirwell hier 12 Songs abseits aller eingefahrenen Pfade arrangiert, von düsteren Industrial-Nummern und soundcollagenhaften Ethno-Beats bis hin zu ruhigen Trance/Ambient-Nummern, macht deutlich, daß von NINE INCH NAILS und COP SHOOT COP bis hin zu den KASTRIERTEN PHILOSPHEN alle Welt schon mal bei ihm nachgeschaut hat, wie's gemacht wird.

Jetzt kann der Mann erstmal wieder ein paar Jahre zuschauen, wie die Karawane ihm hinterherzieht.