Neben Nils Frahm und Ólafur Arnalds dürfte der Amerikaner Peter Broderick zu den hervorstechendsten Künstlern des in London ansässigen Erased Tapes-Labels gehören, das sich einer avantgardistischen Form von Neo-Klassik verschrieben hat.
„Float 2013“ ist die Neuauflage von Brodericks erstem Soloalbum aus dem Jahr 2008, das von Kollege Frahm remastert wurde. Ein überwiegend elegisches Werk, das sich gelungen an großen Vorbildern wie Michael Nyman, Harold Budd oder Eno – mehr Roger als Brian – orientiert und auch hinsichtlich der Instrumentierung um Vielschichtigkeit bemüht ist, eine atmosphärische Verbindung aus analogen und digitalen Welten.
Für solch ein Debüt muss man sich als Musiker bestimmt nicht schämen, auch wenn sich Brodericks kompositorische Spannungsbögen recht langsam entfalten und etwas Geduld erfordern. Wie die meisten Veröffentlichungen von Erased Tapes ein ansprechender Dialog zwischen zeitgenössischer und traditioneller Experimentalmusik, bei der Broderick allerdings noch auf der Suche nach einer eigenen musikalischen Sprache ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Thomas Kerpen