FINK

Haiku Ambulanz CD

Neues Label, neues Glück. FINK haben sich frei geschwommen, keine vordergründigen Country-Assoziationen mehr, sondern eine fast schon üppig instrumentierte, verspielte Platte, so scheint es zumindest.

Obwohl ihre Labelwahl jetzt noch eher die Frage aufwirft, ob es sich hier um eine deutsche Band handelt, die amerikanische Roots-Musik machen will. Aber selbst wenn hier mal ein Banjo oder Pedal-Steel auftaucht, ist das meist nur eine weitere Schicht in einem Song-Gesamtkontext, weswegen das neue FINK-Album auch eine ähnliche Souveränität ausstrahlt wie BLUMFELDs aktuelle Platte.

Das gilt für die Texte, die bei FINK etwas surrealer als bei BLUMFELD sind, als auch für die Musik, die, wenn man sie denn an Roots-Musik festmachen will, eine ähnliche Offenheit besitzt, wie das auch bei CALEXICO der Fall ist, die niemand mehr ernsthaft als Countryband bezeichnen würde.

Eine sehr schöne, sehr reife Platte, die vor allem, was ihren eigenwilligen Rhythmus betrifft, Vergleich zu früheren FINK-Alben eine ziemliche Weiterentwicklung darstellt, inklusive eines ästhetisch äußerst ansprechendem Covers.

(10/10)