DT'S

Filthy Habits CD

Nach "Hard Fixed" von 2004 haben es THE DT'S - ihre EP "Nice 'n' Ruff" mit Coverversionen übergehe ich jetzt mal - mit "Filthy Habits" doch tatsächlich geschafft, ihren rauhen souligen und bluesigen Hardrock noch mal zu toppen.

Estrus-Boss Dave Crider lässt es in gerade 32 Minuten ordentlich krachen und ich habe schon lange nicht mehr so einen fetten Gitarrensound gehört, der irgendwie als eine Art Naturgewalt regelrecht im Raum zu stehen scheint, während sich Sängerin Diana Young-Blanchard erneut als überzeugende Alternative zu Rachel Nagy von den DETROIT COBRAS und Lisa Kekaula von den BELLRAYS empfiehlt.

Ähnlich wie die BLACK KEYS mögen die DT'S zwar keine Könige des ausgefeilten Songwritings sein, aber was einen bei dieser Platte mitreißt, ist ihre pure Dynamik und Energie, umgesetzt mit einer rudimentären Gitarre/Bass/Schlagzeug-Basis, besser beziehungsweise authentischer kann man Rock'n'Roll kaum auf den Punkt bringen, was ihr auch eine spezielle Zeitlosigkeit beschert.

Jeder Song ist regelrecht "on fire", wobei die Höhepunkte sicher das extrem beschleunigte "Turn loose" und direkt danach "Red eye" sein dürften, das als balladeske Bluesnummer beginnt, um dann nach einem kaum spürbaren Break das Tempo erheblich anzuziehen und die zweite Hälfte des Song in D-Zug-Geschwindigkeit zu absolvieren.

Nicht dass Tim Kerr bei "Hard Fixed" schlechte Arbeit geleistet hätte, aber Jack Endino hat diesmal die Qualitäten der DT'S wesentlich besser herausgearbeitet, so dass "Filthy Habits" gleichzeitig perfekt produziert und völlig dreckig klingt, und wirklich unglaublich sexy! Und vor allem haben die DT'S auf "Filthy Habits" allzu offensichtliche 70er-Referenzen abgelegt und stärker zu ihrem ganz persönlichen Sound gefunden, der im hier und heute stattfindet, aber eben weder Garage noch Hardrock ist.

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