Das Patriarchat fickt uns seit 5000 Jahren, plusminus ein paar Jahrhunderte. Nicht nur die Frauen, auch uns Männer, weil wegen Erwartungen und Bilder von Männlichkeit: Hart sein, laut sein, Schützenverein. Später legten sich noch Feudalismus und Kapitalismus mit in die Kiste und alles zusammen ist das ein immer währender, immer wieder grausiger Rudelbums von Machtverhältnissen, die immer wieder aufs Neue zementiert werden. Da könnte man glatt aufgeben und in Stille verfallen. Oder man macht eine Platte, die diese Strukturen angreift und kritisiert, dabei aber unterhaltsam statt biestig-hart daherkommt. So machen das GKBK aus Hamburg. Es ist ihre erste CD und ich bin ganz hingerissen von diesem Queer-Feminist-Punk-Indie-Spektakel, das NDW wie von IDEAL oder Nina Hagen und ein bisschen Varieté-Punk im Geiste der DRESDEN DOLLS vereint. Alles eingängig, aber nie platt, textlich sehr treffend und auch humorvoll. Der Goldene Dildo für die beste musikalische Umsetzung männlicher Selbstbezogenheit geht dabei klar an „Du und dein Penis“. Was die restlichen Songs nicht schlechter macht. Chapeau!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Gary Flanell