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FANTASTIC FELLINIS

Deux

Album Nummer 2 der Fellinis, erneut auf dem Kölner Soundflat-Label erschienen, gibt sich im Titel frankophil, trägt aber im Herzen den Union Jack und hat den Mod-Kringel auf dem Ärmel der Cocktailblazer appliziert. „Ultrasonic Mod Soul Pop Explosion“ lautet die unprätentiöse Selbstdefinition des Quartetts um die „Blonde Bombshell“ Vitta Quinn am Mikrofon. Das trifft den Kern der Sache ganz gut, die Band aus Los Angeles steht mit allen acht Beinen fest auf dem Fundament der schwingenden Sechziger, sie haben einen guten Riecher für die feinen Nuancen, die ihren Mod-Pop so anziehend macht. Ob mit tänzelnden Blue-Eyed Soul, blütenreinem Powerpop oder auch mit tanzbarem Pop-Psych, stets geht die Mischung auf, und selbst bei „Stone cold fox“, das eher in die Seventies-Rare-Groove-Ecke schielt, macht die Band eine verdammt gute Figur. Mit dem SQUIRE-Cover „My mind goes round in circles“, das die B-Seite des erstaunlich vielfältigen, aber dennoch homogenen Albums eröffnet, landen sie einen Volltreffer, man spürt, dass hier beinharte Fans ihrer Lieblingsband Tribut zollen wollen. Ebenso ehrenvoll werden ihren Helden Syd Barrett und auch Ronnie Spector als Referenz bemüht, FANTASTIC FELLINIS sind mit umfassend gutem Geschmack gesegnet und wissen auch handwerklich genau, wie sie aus ihren Einflüssen ihr eigenes, stimmiges Konzept umsetzen. Mit „Deux“ haben sie jedenfalls das bisweilen etwas bemüht und dabei glatt bis farblos klingende Debüt meilenweit hinter sich gelassen.