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SELENIE

Fabrice Lebeault

Dass einzelne Charaktere in „Selenie“ die Namen Méliès oder Verne tragen, ist sicher kein Zufall. Auch die optische Nähe von „Charpin“ zu Charlie Chaplin ist als Hinweis auf die Art von Science-Fiction zu werten, die Fabrice Lebeault in diesem abgeschlossenen Band anstrebt und auf bewundernde Weise immer wieder zitiert. Selbst der allgemeine Stil des Bands erinnert immer mal wieder an Hergé oder Moebius. Thematisch geht es um die titelgebende Selenie, Monarchin einer Menschenkolonie auf dem Mond, während die Erde nicht mehr bewohnbar und ebenso wenig erreichbar ist. Natürlich wagt Selenie irgendwann den Ausbruch aus der Kolonie, mit der Hoffnung auf Kontakt zur Erde, und begibt sich auf eine Reise, die fantastisch und ebenso bebildert ist. Der wortwörtliche Mann im Mond spielt dabei auch noch eine Rolle, bis es am Ende zu einem Twist kommt, der doch um einiges düsterer ist, als man es zu Beginn erwartet hätte. „Selenie“ ist kurzweilige Unterhaltung, die einem immer wieder mit Nostalgie und neuen Kniffen mitzunehmen versteht. Wer Freude an einem solchen Ausflug in fremde Welten hat, ist mit „Selenie“ gut beraten.