Im Mai 2005 veröffentlichten die aus Göteborg, Schweden stammenden CUT CITY ein erstes musikalisches Lebenszeichen in Form einer 4-Track-EP, rund zwei Jahre später ist jetzt das Debütalbum raus, ebenfalls wieder auf Gold Standard Laboratories - und man fragt sich, wie schläfrig die Plattenfirmen in Schweden eigentlich sind, wenn sie das Potenzial dieses Band nicht erkennen und mal für einen einheimischen Release sorgen.
Okay, die Platte ist auch auf dem kleinen, in Malmö ansässigen Label Deleted Art erschienen, doch in Zeiten, da INTERPOL, BLOC PARTY und EDITORS allenthalben Erfolge feiern, müssten eigentlich auch CUT CITY ein paar mehr Leute als die üblichen GSL-Liebhaber interessieren.
Denn wo sich die oben Erwähnten vom einst geschätzten, massiv von JOY DIVISION, ECHO & THE BUNNYMEN & Co. beeinflussten Sound schon wieder wegbewegen, von wegen "Weiterentwicklung" und so, bleiben CUT CITY den Originalen treu, tun nichts anderes als den Post-Punk-Sound von einst neu zu interpretieren, hier und da etwas auszuschmücken.
Das Ergebnis ist ein mit neun Songs nicht übermäßig lang ausgefallenes Album, das auf dezenten Synthie-Einsatz setzt, auf Pathos und hallige Produktion verzichtet und somit genauso ungeschminkt daherkommt wie das potenzielle Publikum: für den aufgebrezelten Goth-Karneval taugt "Exit Decades", taugen CUT CITY nicht.
Eine rundum stimmige, intensive Platte. (34:25) (9)
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