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STRAY FROM THE PATH

Euthanasia

Fangen wir mal von hinten an. Mit dem Song „Ladder work“ kommt ein über sechs Minuten langer Abschluss, der die Band ziemlich ungewöhnlich zeigt. Der Track ist langsamer, ausführlicher und melancholischer als sonst und hat gar sphärische Momente. Dazu kommt ausgiebiges und cooles Scratching. Daneben gibt es mit „Bread & roses“ zur Mitte hin die zweite Abwechslung. Jesse Barnett von STICK TO YOUR GUNS steuert bei diesem eher passiven Song emotionalen Cleangesang bei. Der Rest ist so, wie man es von STRAY FROM THE PATH gewohnt ist. Im Gegensatz zur letzten LP kommen mir hier tatsächlich öfter RAGE AGAINST THE MACHINE in den Sinn – die oftmals versteckte Kritik daran kann ich nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil, das kommt für mich verdammt gut, etwa bei „Law abiding citizen“. Die Effekte und Experimente wie auch der KRUPPS-artige Anfang von „May you live forever“ gefallen mir auch außerordentlich gut. Ein paar wenige Songs hauen mich nicht vom Hocker, aber die anderen und vor allem die beschriebenen innovativen begeistern umso mehr. Interessant ist auch die Entstehungsgeschichte der Platte: Durch die Corona-Situation völlig down, wusste die Band nicht, wie sie neues Material produzieren konnte. Schließlich hat man über Online-Streams daran gearbeitet, an denen auch Fans teilgenommen haben und ihre Ideen einbrachten.