35 Kerzen brennen auf der Geburtstagstorte einer der erfolgreichsten Neo-Mod-Combos, und der Captain hat zu diesem Anlass eine feine 4CD-Box mit dem Komplettwerk von SECRET AFFAIR spendiert. Darin sind die drei Alben der Phase eins, eine Handvoll Singles, alternative Mixe und die 2010er-Reunion-Platte „Soho Dreams“ enthalten.
„Glory Boys“, das Debüt aus dem Revival-Urknall-Jahr 1979, ist ein Album, das über weite Strecken auch heute noch begeistern kann, vom Hit „Time for action“ über die swingende Smokey Robinson-Interpretation „Going to a go-go“ bis zu Tanzflächengranaten wie „Let your heart dance“ ist das durchweg feiner Stoff, voller Energie, ohne Füller, mit Herz und Leidenschaft gespielt.
Beim Achtziger-Album „Behind Closed Doors“ sieht leider vieles anders aus. Ian Page und Dave Cairns haben sich mit diesem überproduzierten und -ambitionierten Werk deutlich verhoben, sie wollten zu viel, davon klappte viel zu wenig, ein so fades wie großspuriges Album, pompös, aufgeblasen, lustlos und blass.
Mit Album drei, „Business As Usual“, ging es zurück zur Power der Anfangstage, souliger Modbeatpunk, der zu den besseren Platten des Revivals gezählt werden kann. Leider kam die Scheibe zu spät, der Zug war abgefahren, ihre Zeit vorbei, das Album wurde ein grandioser, wenn auch musikalisch spannender Flop.
2012 stellte die Band dann noch ein solides, respektables Alterswerk vor, das nicht die Welt bewegte, aber auch nicht störte. Page, Cairns und Co. sind immer noch aktiv, den „Glory Boys“ geht auch im 36.
Jahr nicht die Puste aus.
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