ENABLERS

The Rightful Pivot

Alle paar Jahre meldet sich Pete Simonelli zu Wort. Zuletzt tat er das 2011 mit „Blown Realms And Stalled Explosions“, hatte damals bereits seit ein paar Jahren San Francisco den Rücken gekehrt und war in den Ostküstenmoloch New York City gezogen, zu dem seine düsteren Geschichten sowieso viel besser passen.

Wäre ich Videoclip-Regisseur, wäre klar, wie die Bilder zur Musik der ENABLERS aussehen müssten: düstere Gassen, Kellerkneipen, Männer in langen Mänteln, leere Schnapsflaschen. Die Musik, wie gehabt gespielt von Joe Goldring (der in den Neunzigern bei den SWANS spielte) und Kevin Thomson (NICE STRONG ARM, TIMCO) sowie dem Neuzugang Sam Ospovat (Doug Scharin ist raus), ist im Kern instrumentaler Post-Rock, fühlt sich wie Jazz an, ohne Jazz zu sein, wirkt improvisiert und ist düster.

Dazu spricht Simonelli seine Texte, versucht gar nicht erst zu singen, sein Rhythmus ergibt sich aus den Sätzen. Lakonisch erzählt er kurze Geschichten. Was zuerst da ist, Musik oder Text, konnte oder wollte Simonelli 2011 im Ox-Interview nicht verraten, doch obwohl beides auch losgelöst voneinander funktionieren würde, entsteht die Magie der ENABLERS doch erst in der Kombination.

Der altbekannte Satz, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, bewahrheitet sich hier sehr markant. „The Rightful Pivot“ ist erneut ein sehr stimmungsvolles Album, das mich an die fantastische „Cubist Blues“-Platte von Alan Vega und Ben Vaughn erinnert.