COME

Eleven: Eleven

Thalia Zedek gehört sicherlich zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Indie-Szene in Boston in den frühen Achtzigern und hat den Noiserock dieser Zeit mit ihrer Band LIVE SKULL, deren Platten auf Homestead erschienen, maßgeblich geprägt.

1990 gründete die charismatische Sängerin und Gitarristin, eine Art Patti Smith des Alternative Rock, dann zusammen mit CODEINE-Drummer Chris Brokaw COME. Auf Sub Pop erschien 1991 die Single „Car“, das Debütalbum veröffentlichte dann in den Staaten Matador, während sich hierzulande Glitterhouse um die Band kümmerte, die bis 1998 insgesamt vier Platten veröffentlichte.

Eine Wiederentdeckung ist jetzt schon mal mit dem Debüt „Eleven: Eleven“ von 1992 möglich, ein über 20 Jahre später immer noch ungemein schwerer und kompromissloser Brocken von Platte, düster, verzweifelt und disharmonisch, der klingt, als würde sich die Band förmlich vor ihrem Publikum entleiben.

Vor allem Zedek, die ihre Gitarre brutal malträtiert und deren ausgekotzter Gesang eine spürbar schmerzhafte Intensität besitzt. Die Songs bewegen sich zwar auf einem recht gleichförmigen Level, allerdings lässt die Band ihren beindruckend rohen, noisigen Bluesrock immer wieder überraschend eskalieren.

Pathos in Vollendung auf einem Album, das sicher zu den späten Noiserock-Klassikern gehört. Hier ergänzt durch einen gleichermaßen intensiven Live-Auftritt aus dem Jahr 1992, mitgeschnitten während Sub Pops Vermonstress-Festival in Burlington.

Da kann man auch die beiden Single-Tracks „Car“ und „Last mistake“ hören, die hier ansonsten leider als Bonus fehlen.