UNEARTHLY TRANCE

Electrocution

Ja, es mag ungerecht sein, von einer Band mit jedem neuen Album eine Steigerung zu erwarten, gerade wenn sie so unglaublich war, wie die des New Yorker Trios zwischen "In The Red" von 2004 und dem 2006er Album "The Trident".

Aber die leichte Enttäuschung, die sich beim Hören von "Electrocution" breit macht, darf man einem dennoch nicht übel nehmen. Da waren die Erwartungen wohl einfach zu hoch. Aber wie hätten UNEARTHLY TRANCE "The Trident", dieses Monster von einer Platte, denn auch toppen sollen? Dabei ist "Electrocution" keineswegs schlecht: UNEARTHLY TRANCE haben den auf "The Trident" eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgt, den monotonen Drone-Doom ihrer ersten beiden Alben "Season Of Seance, Science Of Silence" und "In The Red" jetzt komplett hinter sich gelassen, mehr "traditionellen" Doom verarbeitet, dafür Black-Metal-Elemente beinahe gänzlich weggelassen und sich noch mehr zu einer Art Metal-Version von NEUROSIS entwickelt (wobei letzterer Vergleich zugegeben zum Teil hinken mag).

Sie haben also im Grunde nichts falsch gemacht. Dass die Atmosphäre auf "Electrocution" wärmer und versöhnlicher ist, als die kalte Aggression, die "The Trident" inne hatte, ist auch kein wirklicher Kritikpunkt.

Es werden der fehlende Überraschungseffekt und die im direkten Vergleich etwas schwächeren Songs sein, dass "Electrocution" neben dem übermächtigen Geniestreich "The Trident" etwas blasser aussieht.

Davon losgelöst liegt "Electrocution" aber dennoch weit über dem Genre-Durchschnitt. (7)