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EGOTRONIC

Das Unbehagen in der Kultur. Ausgewählte Werke 2001-2021

Beim Schreiben dieser Zeilen erreicht mich die traurige Nachricht, dass Torsun Burkhardt verstorben ist. Es ist immerhin ein schwacher Trost, dass er in und durch seine Songs weiterlebt. Mit „Das Unbehagen in der Kultur“ legen EGOTRONIC eine der herausragendsten musikalischen Werkschauen der letzten Jahre vor, die die Bedeutung der Band für die linksradikale Subkultur hierzulande noch einmal retrospektiv unterstreicht, ohne ihr Werk zu historisieren. Dafür wäre es auch noch zu früh, weil die meisten Songs weiterhin von brennender Aktualität sind. Im wahrsten Sinne des Wortes, leider. Satte 26 Lieder umfasst die Doppel-LP. Es handelt sich um Torsuns Lieblingssongs, wie er schreibt. Er wollte kein Best-Of-Album „voll mit politischen Songs“ veröffentlichen. Bei einem Menschen, der das Persönliche als politisch versteht, wundert es natürlich nicht, dass die meisten der hier versammelten Songs expliziert politisch sind. Eine Art Best-Of ist es dann doch geworden. Dafür stehen unter anderem „Exportschlager Leitkultur“, „Raven gegen Deutschland“, „Toleranz“, „Das Leben ist tödlich“, „Rannte der Sonne hinterher“, „Deutschland, Arschloch, fick dich“, „Linksradikale“ und „Wie Dr. House“. Wenn man Torsun ein wenig kannte, mag man sich vorstellen können, was ihm diese Songs bedeutet haben. Was bedeuten sie euch?