EARTH CRISIS

Neutralize The Threat

Diese Band aus Syracuse, NY war stets eine der polarisierendsten überhaupt. und während die einen schon immer die teilweise schon militanten Ansichten von Karl Buechner und Co. hinsichtlich Themen wie Straight Edge, Veganismus oder auch Abtreibung gnadenlos abfeierten, gab es andererseits jene, die den Aussagen der Band eher skeptisch gegenüber standen.

Zu Letzteren zählte ich, denn für mich hatte das alles so einen fiesen Missionierungsbeigeschmack, ähnlich dem, den heutige Christencore-Bands bei mir bewirken. Dennoch stießen Alben wie „Destroy The Machines“ oder „Gomorrah’s Season Ends“ bei mir keineswegs auf taube Ohren, denn insbesondere die brutale Riffgewalt solcher Songs wie „New ethic“ oder „The wrath of sanity“ wusste zu beeindrucken.

Mit der Zeit zeigte sich die Band dann wesentlich versöhnlicher gegenüber Menschen, die nicht ihren Lebensstil teilten, was gut war. Gleichzeitig jedoch entdeckte man offensichtlich eine gewisse Vorliebe für Nu Metal, was wiederum schlecht war, denn das daraus resultierende 2000er Album „Slither“ war musikalisch ein ziemlicher Hänger.

Mit dem Comeback-Album „To The Death“ machte man diesen jedoch wieder wett und möchte nun mit „Neutralize The Threat“ dort anknüpfen und die Brücke zur eigenen Vergangenheit und damit Alben wie „Gomorrah’s Season Ends“ schlagen.

Dieses Vorhaben ist definitiv gelungen, denn geboten werden hier zehn gewaltige Hardcore-Brecher, die Fans der ersten Stunde glücklich machen werden, und auch inhaltlich bietet man dieses Mal wieder nicht nur Anklagen an alles und jeden, sondern eine tatsächliche Message, die sich neben den üblichen (und auch wichtigen) Dingen mit Themen wie Selbstjustiz und deren Folgen befassen.

EARTH CRISIS sind nun nicht mehr bloß eine Band für Vegan-Straight Edge-Jünger, sondern für Jedermann und wer sich mit einem brachial-modernen HC-Mosh-Gewitter anfreunden kann, ist mit dieser Platte hier bestens bedient.