ALDEBARAN

Dwellers In Twilight

Mal angenommen, ich besäße eine Zeitmaschine und würde damit und mit ALDEBARAN im Gepäck in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts reisen, H.P. Lovecraft ausfindig machen und ihm „Dwellers In Twilight“ vorspielen, er würde das Trio aus Portland, Oregon für Genies halten ob der perfekten Vertonung seiner Geschichten oder sofort komplett wahnsinnig werden.

So wie es den Protagonisten eben dieser Storys beim Anblick unfassbarer und unbeschreiblicher Schrecken oft geschah. Wenn sie es denn überlebten. Ganz so gefährlich sind ALDEBARAN dann doch nicht, ihre Musik aber ist brutal, böse und unheimlich heavy.

Ohne jegliche momentan ja gern verwendeten Drone- oder sonstigen Ambient-Elemente spielen ALDEBARAN die finsterste und langsamste Variante des Dooms, die vorstellbar ist. Ganz so weit wie SUNN O))) gehen sie dabei nicht, bleiben immer eine Metal-Band, dafür entwickeln ihre monotonen Riffs in Verbindung mit variablen Tempi (langsam, noch langsamer, extrem langsam) aber auch eine Dynamik, die ihre Musik immer nachvollziehbar, ihre Songs immer Songs sein lässt.

Gesteigert wird die allein schon von der Musik erzeugte beängstigend depressive Stimmung von „Dwellers In Twilight“ noch von dem mal klaren und dunklen, mal kreischendem und growlendem Gesang, so dass man sich beim Hören der drei zusammen über vierzig Minuten langen Stücke wirklich beinahe in einer von Lovecrafts Alptraumwelten wähnt.