Dungeness. Ein Dorf an der Küste Kents in England. Vereinzelt stehen hier Cottages, bewohnt entweder von Fischern oder Menschen, die versuchen dem Druck der Außenwelt zu entfliehen. Eine trostlose Umgebung.
"Dungeness", die neue Platte der britischen Band NOVEMBER COMING FIRE, ist ebenso trostlos. Aber nicht auf eine frustrierende Art und Weise. Sie erzeugt eine Stimmung, in die man eintaucht und sich treiben lassen kann.
Irgendwo zwischen NEUROSIS und CONVERGE, aber nicht ganz so überdreht und verspielt, wird hier ein Klangteppich ausgebreitet, der nicht in eine lauschige Sommernacht zu passen scheint. Das Artwork unterstützt meisterhaft den Eindruck völliger Desillusion.
Dungeness ist kein schöner Ort, an dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, sondern der Ort, an dem ich mit mir selber ins Reine komme und das ewige Menschsein verfluche. Eine relativ junge Band, die mit ihrem Debüt 2003 noch eher die traditionelle Disco Metal-Schiene gefahren und jetzt auf einem anderen Gleis gelandet sind, das tiefer, in Abgründe, führt.
Vielleicht fehlt der Band noch das letzte Quäntchen an Eigenständigkeit, aber mit dem Älterwerden wächst auch der Frust. Vor allen Dingen, wenn man aus Dungeness niemals fort kommen sollte.
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