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ROXIES

Don’t Wanna Dance Because I’m Told To

Morgens halb sieben in Deutschland, die Augen brennen und der Kaffee ist schon längst kalt. Dann bekommst du diese Platte serviert, ein finaler Energiestoß vor der stark verspäteten Nachtruhe. Wir erinnern uns: Vor gut zwei Jahren flatterte bereits eine Single der ROXIES ins Haus. Der B-52’S-Hummer wurde im BOYS-Rhythmus gebändigt, die B-Seite schlurfte im Geiste der LEMONHEADS und mit Bademantel durch das Wohnzimmer. Jetzt geht die Kreuzfahrt durch den Untergrund weiter, der Kapitän zeigt sich dezent beschwipst, an den Reglern Smail Shock, ein Garant für Qualität, das Schiff wird sicher in den Hafen einlaufen. Ich höre immer wieder Verweise auf die SAINTS aus der Stimme heraus, „Know your product“ aber auch „This perfect day“ lustwandeln durch die Neuronen, instantly begeistert, wie man in der Grafschaft Yorkshire sagt. Das Label zeigt Verweise auf, Namen wie BRIEFS, FASHIONISM, CLOROX GIRLS werden genannt. Während die erste Angabe völlig daneben liegt, kann die zweite im Hinblick auf THE BOYS zur Phase der Schuluniformen bestätigt werden, „Beat of the street“ und „Lovedrunk“ sprengen locker die Schablone. Auch die dritte Angabe erweist sich als zielsicher, an den BUZZCOCKS kommen auch die ROXIES (zum Glück) nicht vorbei. Der begeisternde Rest kann wie folgt zusammengefasst werden: „Indiepop muss kein Schimpfwort sein.“ Dann ist da ja auch noch die GUN CLUB-Überraschung zum Schluss.