Gegründet vom einstigen CONVERGE-Gitarristen Aaron Dalbec, existiert die Band aus Worcester, Massachusetts seit 1994, anfangs mit anderem Sänger noch unter dem Namen GATEWAY. Erst mit dem Einstieg Aaron Bedards das Jahr darauf wurde die Band zu BANE, zu deren aktiven Mitgliedern außerdem Zach Jordan (Gitarre), Brendan Maguire (Bass) und Bob Mahoney (Drums) gehören.
Trotz ihrer Langlebigkeit gibt es bis heute gerade mal vier Alben, rechnet man Songs auf verschiedenen Kleinformaten nicht mit, die 1998 auf „Holding This Moment“ erschienen. Ein Jahr später kam mit „It All Comes Down To This“ die erste LP, 2001 ihr Meisterwerk „Give Blood“ und 2004 „The Note“.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt, da ihre neue und letzte Platte auf Equal Vision respektive End Hits erscheint, verging eine Menge Zeit, ohne dass die Band viel neues Material aufnahm. 2009 gab es lediglich noch zwei EPs, „Boston 6:58“ und „Los Angeles 3:58“, produziert von Jay Maas (DEFEATER), der nun auch bei „Don’t Wait Up“ einen ausgezeichneten Job gemacht hat.
Der Abschied muss bei dieser Band natürlich etwas Besonderes sein, vor allem wenn man Songs wie „Ante up“ oder die Hymne „Can we start again?“ geschrieben hat, die heute jedes Hardcore-Kid mitbrüllen kann.
Und auch wenn es auf „Don’t wait up“ ein paar ziemlich typische, klassische Oldschool-Hardcore-Songs gibt wie „All the way through“ oder „Hard to find“, sprengen andere Songs diesen Rahmen deutlich und sorgen dafür, dass das Vermächtnis der Band ein absolut erinnerungswürdiges wird.
Beispielsweise das fünfminütige Wechselbad der Gefühle „Calling hours“, das mit Pat Flynn (HAVE HEART), Walter Delgado (ROTTING OUT), Reba Meyers (CODE ORANGE KIDS) und David Wood (TERROR, DOWN TO NOTHING) sehr unterschiedliche Gastsänger vereint: So unfassbar poppig der Song beginnt, so gefährlich und bedrohlich klingt Walter Delgado, als er Sänger Aaron mit Zeilen wie „You told me to ,give everything‘ and now you’re tired?“ ankläfft, und so zuckersüß ist der Part Reba Meyers’ gegen Ende des Songs.
Mit zum emotionalsten Material der Band gehört dann das Finale des Albums. So setzt sich Aaron Bedard im vorletzten Song, dem musikalisch sehr emotionalen, melancholischen „Wrong planet“ mit dem sexuellen Missbrauch durch seinen Großvater in sehr jungen Jahren auseinander: „Betrayal, more than a dirty word for me / Painful / Everywhere I see / Trust, became a diamond for me / Beautiful / Forever out of reach“.
Es folgt mit „Final backward glance“ dann schließlich das Unvermeidliche, der endgültige Abschied, der mit den Worten „I’ve never been much good at saying goodbye“ nicht besonders überraschend, aber sehr bewegend ausfällt, wenn sich Aaron mit dem letzten Wort mit seiner nunmehr seit zwanzig Jahren bestehenden Band verabschiedet.
Ein Abschied, der hörbar schwerfällt und etwas Besonderes, im Falle von „Wrong planet“ vielleicht auch sehr Wichtiges geworden ist.
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