WITCHFYNDE sind eine dieser Achtziger-NWoBHM-Bands der zweiten Reihe, die es nie ganz nach vorne geschafft haben, aber doch grundsympathisch sind. Die Zusammenstellung ihrer ersten drei Alben „Give ’em Hell“ (1980), „Stagefright“ (1980) und „Cloak & Dagger“ (1983) wurde jetzt mit ausführlichen Linernotes versehen in eine kleine Box verpackt, zeigen aber auch klar, warum es WITCHFYNDE nicht in die erste Liga geschafft haben.
Manko ist bei den vier Briten leider die Inkonstanz in der musikalischen Qualität, denn neben einer ganzen Reihe von Ohrwürmern und Hits wie „Ready to roll“ oder „Leaving Nadir“ vom Debüt oder „Moon magic“ und „Trick or treat“ vom Zweitling gibt es auch viel Füllmaterial, gerade auf „Stagefright“ hat man sich vom leicht bluesigen Hardrock abgewandt und foltert den Hörer mit cheesigen Refrains.
Und das alles freiwillig und nicht aufgrund irgendeines Managements, das Amerika knacken wollte. Das war auch der Grund, warum der ursprüngliche Bassist und der Sänger ihr Handtuch warfen und für das dritte Album ersetzt wurden.
Tatsächlich kommt „Cloak & Dagger“ endlich in der NWoBHM an, vor allem Sänger Luther Beltz mit seinen Eierquetscher-Schreien bringt frischen Wind in die Band, die ihr besten Album übrigens 1985 mit „Lords Of Sin“ veröffentlichte und die bis heute aktiv ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Thomas Kerpen