ALL TIME LOW

Dirty Work

Was habe ich im Ox bereits für Lobeshymnen auf ALL TIME LOW und deren frühere Alben gesungen? Vor allem „So Wrong, It’s Right“ war für mich mit seiner gnadenlosen Catchiness lange Zeit eines der besten Pop-Punk-Alben der Gegenwart.

Sogar der zwischenzeitliche Exodus von THE STARTING LINE, die es ja seit diesem Jahr wieder gibt, schien gar nicht mehr so unerträglich, da man ja jetzt ALL TIME LOW hatte. Dann kam der Erfolg.

Teenie-Fans, Geld, große Touren und mit „Nothing Personal“ sogar noch mal ein halbwegs erträgliches Album. Jetzt aber ist es 2011 und ALL TIME LOW sind – um es kurz zu machen – nicht mehr wiederzuerkennen.

Aus dem jugendlich-energetischen Pop-Punk sind berechnende wie berechenbare College-Rock-Songs geworden. Von den anfangs zumindest teilweise kritischen oder mit der Welt unzufriedenen Texten sind heute nur noch Zeilen wie: „I feel like dancin’ tonight / I’m gonna party like it’s my civil right“ übrig geblieben.

Dabei hat sich ATL-Mastermind Alex Gaskarth diesmal sogar Songs von Rivers Cuomo co-writen lassen. Aber WEEZER haben ihre gute Zeit ja auch schon einige Jahre hinter sich. Bei ATL ist es spätestens jetzt so weit.