Ob man Devin Townsend mag oder nicht: dass der Kanadier über eine unfassbar große kreative Energie verfügt, ist wohl kaum abzustreiten. So ist auch „PowerNerd“ ein weiterer Beweis dafür, wie unermüdlich der Sänger und Gitarrist an neuem Material arbeitet. Das führt allerdings auch dazu, dass neue Alben an Prägnanz und Bedeutung verlieren. So findet sich auf „PowerNerd“ das typische Townsend-Repertoire, das sich zwischen eingängigem Metal und quatschigen Lyrics mit teils elektrisierenden Tracks („PowerNerd“), teils aber auch dem üblichen Kitsch („Gratitude“, „Ubelia“) von allen gewohnten Facetten zeigt. Nur wenige Tracks wie „Jainism“ knüpfen an die Raffinesse an, die zu DEVIN TOWNSEND PROJECT-Zeiten auf Alben wie „Deconstruction“ oder „Transcendence“ omnipräsent war. Das wird für Fans zwar bestens funktionieren, lässt die Besonderheit auf dem Album jedoch etwas vermissen. Songs wie der Titeltrack oder „Jainism“ eignen sich sicherlich gut, um in die Welt des Multi-Instrumentalisten einzutauchen, und vermögen, mit gutem Songwriting und einer ausgezeichneten Produktion von sich zu überzeugen. Wer aber nach Devins nächstem Magnum Opus sucht, wird bei „PowerNerd“ wohl eher nicht fündig.
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