Ein Album, bei dem Pelle Henricsson seine Finger im Spiel hat und eine Band aus der schwedischen Provinz, die nach eigener Aussage "something old, something new, something stolen, something blue" vermengt, kann doch eigentlich nur großartig sein, und so ist es auch.
Melodischer Hardcore, dessen Songaufbau vermuten lässt, dass AT THE DRIVE IN und FUGAZI sich regelmäßig auf den Plattentellern drehen. Alles leicht swingend und besonders rockig, die nicht weit entfernt wohnenden DIVISION OF LAURA LEE und T(I)NC lassen grüßen.
Besonders der oftmals unterkühlte Gesang, der gerade deswegen eine starke Ausstrahlung besitzt, erinnert in so manchen Momenten an eben diese Bands. Hangeln wir uns weiter zum nächsten Bandverweis, denn nicht umsonst waren SEVEN FEET FOUR mit JR EWING unterwegs und konnten dort nicht nur sehr überzeugen, sondern zeigen auf ihrem Album auch leichte New School-Anklänge, was aber in erster Linie auf die treibende Kraft der Songs zu beziehen ist, reine Hardcoregitarren sind nicht einmal zu vernehmen.
Der gelegentliche und dezente Einsatz von Keyboards rundet die Songs an entscheidenden Stellen ab, nimmt aber einer immer wieder aufkommenden Aggressivität nicht den Wind aus den Segeln. Ein verdammt gut zusammengeklautes Album, das trotz all dem wilden Zusammenschmeißen auch Eigenständigkeit bewahrt.
(27:10) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Simon Brüggemann