SOFT MOON

Deeper

Luis Vasquez, Spiritus Rector von SOFT MOON, den seine Reise von Oakland über Venedig, wo er „Deeper“ aufgenommen hat, bis nach Berlin geführt hat, ließ jüngst in einem Interview wissen, dass seine Einflüsse unter anderen EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, NEU! und FAUST sind.

Diese sind allesamt aber eher unterschwellig auf „Deeper“ herauszuhören. Klar ist, dass er sich weitgehend vom Post-Punk gelöst hat, als SOFT MOON noch ein wenig nach den frühen THE CURE klangen, und er nun in dunkle und kryptische Dark- und Cold-Wave-Soundstrukturen abtaucht.

Das hört sich über Strecken an wie ein Trip durch die Aufnahmestudios von PROJECT:KOMAKINO, IN DEATH IT ENDS, PSYCHE, SHOCK THERAPY und Gary Numan. Depression, Isolation und Eskapismus sind Themen, die ihn bewegen, und die Songs müssen wohl auch in jenem Raum ohne Fenster entstanden sein, von dem einst Ian Curtis in „Shadowplay“ gesungen hat.

„Deeper“ generiert die klaustrophobischen Sounds, wie sie noch heute bei den von Pieter Schoolwerth (Wired Records) organisierten Partys im Home Sweet Home die New Yorker in den Kunstnebel abtauchen lassen.

Jetzt, da Luis Vasquez in Berlin lebt, sollte er mal ein Konzert mit ASH CODE spielen.