Mit dem vierten Album haben DEATH BY UNGA BUNGA nun anscheinend ein stabiles Verhältnis zu sich selbst gefunden. Der Sound klingt gut gereift, strategisch durchkalkuliert und mit viel Finesse, Kenntnis von Vergangenheit, Gegenwart und Prophezeiungen über die Zukunft der Popmusik arrangiert.
Das 2010 im norwegischen Moss als simpel gestrickte Garage-Combo gegründete Unternehmen ist erwachsen geworden, die raffinierten Songs haben natürlich ihre Wurzeln im konventionellen Trash-Rock der SONICS und der nervösen Protopsychedelia der 13th FLOOR ELEVATORS.
Doch auch rockiger Powerpop, wie ihn CHEAP TRICK oder die RASPBERRIES fabrizierten, bleibt wichtige Inspirationsquelle. Die Band bedient sich aber der vorgefundenen Zutaten in unerhört eigenständiger Art und Weise.
Die Kompositionen überzeugen durchweg, die Arrangements zeigen, dass hier pfiffige Kerlchen ihre Lektion Popgeschichte bestens absorbiert haben. Im Vortrag verdienen sich DEATH BY UNGA BUNGA große Komplimente, spielerisch ist das alles auf allerhöchstem Niveau, besonders Gitarrist Stian Gulbrandsen sticht hier als hochbegabter Performer hervor, seine Technik ist herausragend, aber fern von „Shredder“-Gehabe.
In Kombination mit dem oftmals mehrstimmigen Gesang ergibt das eine furiose Mixtur, und PIRATE LOVE- und LIONHEART BROTHERS-Producer Morten Öby gelingt es, den abenteuerlichen Bandsound mit Disziplin, aber auch Wagemut auf Band zu bannen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Gereon Helmer