Ach ja, Split-CDs. Zwei Bands finden sich zusammen, um sich gemeinsam vorzustellen und sich ein Album zu teilen. Es ist immer schwer, gerecht zu bleiben bei solchen Sachen. So auch in diesem Fall. Da beide Bands unterschiedliche Musikstile repräsentieren, bleibt mir also nur eine nüchterne Beobachtung.
Den Anfang machen DEAD FOR SEVEN WEEKS. Da die Jungs nur mit vier Songs vertreten sind, finde ich es nicht besonders ratsam, mit einem langweiligen Intro auch noch wertvolle Spielzeit zu verschwenden.
Mit "Lay down your sword" gibt es dann zum ersten mal auf die Ohren. Mittleres Tempo, Standard-Riffing und eine Stimme, die irgendwo zwischen HEAVEN SHALL BURN und vielleicht SINCE THE DAY einzuordnen ist, ergeben zwar eine wuchtige Mischung, aber viel eigenen Charakter kann man nicht erkennen.
Ähnlich geben sich dann auch "Your ill-gotten son", und "Throw away the bottle of hope". Ersteres wird noch durch zwischenzeitlich gesprochene Parts ergänzt. Solides Handwerk, aber nicht besonders innovativ.
Anders geben sich dagegen TIME HAS COME. Von der ersten Spielsekunde an wird Vollgas gegeben, das Kollektiv gibt wirklich alles, was geht. Sehr roh im Sound, brutal und technisch ausgefeilt, bewegt man sich im Focus von Death und Thrash Metal.
Mit zwei Shoutern ausgerüstet macht man am Mikrofon alles klar, unterlegt von teils sehr vertrackten, frickeligen Gitarren und immer wiederkehrenden Doublebassattacken. Erinnert mich irgendwie an GLASS CASKET, was da an den Gitarren abgeht.
Als echten Anspieltipp möchte ich zum Schluss noch "Selfabandonment" empfehlen, der mit einem apathisch-psychotischen Mittelteil und einem dann urplötzlich ausbrechenden Soundinferno glänzt.
Das zeugt echt vom Potenzial dieser Band. Mir ist das Ganze auf Dauer zu anstrengend, aber Technikfreaks und Freunde des gepflegten Grindcore werden hier wohl auf ihre Kosten kommen. Bin mal gespannt, ob die Sechs das live auch alles so hinbekommen.
Am besten einfach mal selbst reinhören. (34:18) (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Tobias Ernst