Im ersten Moment mag es eine seltsame Entscheidung für AT gewesen sein, im Jahr 2005 ausgerechnet eine Retrospektive dieser seit Mitte der Achtziger existierenden Louisiana-Southern-Cowpunks zu veröffentlichen.
Aber bereits durch seine Zusammenarbeit mit Mojo Nixon hatte Biafra ja gezeigt, dass er bei selbstironisch angehauchter Roots-Musik keinerlei Berührungsängste hat. Inzwischen gelten DASH RIP ROCK um das einzige verbliebene Originalmitglied Bill Davis als eine der „Top 10 Louisiana Bands of All Time“ und wurden in die Louisiana Music Hall of Fame aufgenommen.
2011 stand Davis dann auch zusammen mit Biafra als JELLO BIAFRA AND THE NEW ORLEANS RAUNCH & SOUL ALL-STARS zusammen auf der Bühne. Wirklich Revolutionäres darf man von DASH RIP ROCK in diesem Genre allerdings nicht erwarten, aber seit ihrem Debüt im Jahr 1987 hat sich die Band eine gut spürbare aggressive Kante und humorvolle Doppelbödigkeit bewahrt, die sie für den Mainstream nur begrenzt tauglich macht, Kid Rock-Fans dürften hier in jedem Fall überfordert sein.
Und so ist auch „Black Liquor“ wieder ein schön knackig rockendes Album geworden, mit den bekannten Versatzstücken aus Hardrock, Country und dreckigem Rock’n’Roll, eine Mischung, mit der man Hillbillies ebenso wie das Punk-Publikum in Partystimmung bringen kann, ein Spagat, den sicher nicht jede Band dermaßen souverän hinbekommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und André Bohnensack