HAMMERHEAD

Das Bunte-Porno-60'S-Schlipsalbum (Oder So)

Im Info steht bei der Diskografie des Titels des letzten HAMMERHEAD-Longplayers: "das weiss-goldene album". Ich beschreib auch das Cover, sehr schön. Cooler Name. Stolzer Besitzer der mittlerweilen ausverkauften "Zum Glück SPD" 7" bin ich ja schon länger.

Entsprechend groß die Freude auf das neueste Machwerk von Herrn Scheisse und Konsorten. Dafür, dass gleich im zweiten Song auf den Rock'n'Roll geschissen wird, gefällt mir die vorgetragene Musik dennoch verdammt wie Hölle gut.

Fies, schnell, auf dem Punkt und "immer in die Eier". Weder unpolitisch noch linkem oder rechtem Flügel Tribut zollend, splattert man sich auf musikalisch leckerster Ebene durch so manches kleine Einzelfeindbild.

HAMMERHEAD leisten Knochenarbeit an der Basis. Punkrock-Aktivisten quasi. Will sagen, schneiden so herrlich langsam mit stumpfen, rostigen Klingen der ein oder anderen mehr oder minder kleinen Interessengemeinschaft unserer ach so kranken Gesellschaft, nun ja, den Sack ab (Handwerksschweine OUT! OUT! OUT!).

Yeah! Viel zu liebevoll und aufwendig ist wie immer das wunderschöne, stilvolle Booklet ausgefallen. Dort haben Herr Scheisse und seine Freunde doch tatsächlich ALLE Texte abgedruckt! Nicht, dass diese nicht allesamt herrlich lesenswert wären und jeder für sich ein Stück feinster deutscher Lyrik darstellt.

Nein! Denn "romantisches loosen, gibt's nicht in Leverkusen!".Aber mal unter uns, Männer... Wer nicht gleich beim ersten durchhören die semi-funktionelle Rhethorikperformance von Tobias Sch.

(Sänger) in revolutionäre Gedankengänge und eine kleine Boxerei mit dem nächstbesten Maurer (sorry Kurth!) umzusetzten in der Lage ist, der hat halt den Blues nicht und soll sich keine Punkermusik mehr kaufen! So, alles Blume? Ach so, bei knapp über 17 Minuten kann von Value for Money eigentlich nicht die Rede sein.

Aber man sagt ja auch Qualität statt Quantität und: 10" rockt (uups) 'eh! Sehr geil.