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DARK SHADOWS

Darkness Calls ...

Zehn Jahre nach Veröffentlichung hat die Exil-Australierin und Wahl-Kölnerin Brigitte Handley das 2009 auf Halb 7 veröffentlichte Album ihrer Band THE DARK SHADOWS auf dem eigenen Select-A-Vision-Label neu aufgelegt.

Ich schrieb damals: Exzellent produzierter Punkrock mit einer Sängerin, die immer wieder an Jennifer Miro von der legendären L.A.-Wave/Punk-Formation THE NUNS erinnert – und auch ein kleines bisschen an Debbie Harry.

[...] Brigitte, Carly und Nerida haben exzellente Songs („Alien movies“ ist ein Instant-Hit, „Sleeping with a vampyre“ ein düsterer, loungiger Schleicher, „Lament of a lost soul“ eine unpeinliche Ballade), handwerkliche Fähigkeiten – und Miss Handley eben eine Stimme, die nie durch [...] Extreme nervt.

Dazu kommen smarte Texte über das Leben als Außenseiterin („Alien movies“, „Identity“).“ Gecovert wurde übrigens auch, „Freedom of choice“ ist im Original von DEVO, „Sour times“ von PORTISHEAD und „Mad at you“ von BATMOBILE.

Ebenfalls neu aufgelegt wurde das 2016 erschienene Soloalbum „The Edge Of Silence“, für das Handley einen Mittelweg gegangen ist: keine Akustik-Platte im Stile ihrer Auftritte, sondern ein leises Album, auf dem sie (Akustik-)Gitarre und Keyboard spielt und sich von einem Kollegen von Dr.

Avalanche am Schlagzeug begleiten lässt. Als DARK SHADOWS-Fan kennt man die neun Songs bereits, „Distant minds“ ist und bleibt ein Überhit, aber gewinnt – wie die anderen Nummern auch – einen besonderen Reiz durch die neue Art des Vortrags: leise, dezent und nachdrücklich.

Nach „Eisbär“ gibt’s auch hier wieder eine Coverversion: „The model“ von KRAFTWERK in einer sehr gelungenen Fassung, die auch live begeistert. „Einzige Kritik: Es wird Zeit für ein neues Album mit neuen Songs.“ – Das schrieb ich damals, und dieser Forderung ist sie nun in sehr geringem Maße nachgekommen: Mit „Sliced“ ist ein (!) neuer Song der DARK SHADOWS raus, verfügbar über einen Link auf der beiliegenden Downloadcard.

Und auf dem gleichen Wege kommt man an den neuen Solotrack „After dark“. Ich bleibe dabei: es ist an der Zeit für viel mehr ...