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PARKWAY DRIVE

Darker Still

An dieser Band scheiden sich die Geister. Man könnte sogar sagen: PARKWAY DRIVE sind die australischen BROILERS. Nicht dass Sänger Winston McCall und seine Leute je Oi! gespielt hätten. Aber sie waren für den nicht minder aggressiven Metalcore zuständig und die wütenden Erfinder der massenhaft verwendeten Gitarren-Downstrokes. Und während die BROILERS nun nicht mehr bellen und vielen Fans der ersten Tage mittlerweile ein viel zu seicht und stadionmelodisch gewordenes Gräuel sind, verfluchen die alten PARKWAY DRIVE-Fans ihre Band eben für Breitbeinrock und zunehmenden Mainstream-Metal. Spätestens seit „Ire“ von 2015 geht es für die Australier Richtung Arena. Und auch „Darker Still“, folgend auf die 2018er-Platte „Reverence“, bestätigt das. Der Titelsong mit seinen METALLICA-Referenzen (ausgerechnet auch noch „Nothing else matters“!) und GUNS N’ ROSES-Riffs ist diesbezüglich sogar eine kleine Unverschämtheit. Aber PARKWAY DRIVE haben selbst in der mehr und mehr wachsenden Distanz zum Metalcore noch derart viel Feuer und Gewaltigkeit in ihren Songs, dass man am Ende auch dieses Album liebt. Zumal da diese beklemmende düstere Atmosphäre durch die Songs und aus ihnen heraus wabert, die einmal mehr zeigt, was für begnadete Songwriter die wütenden und Gitarren zerschreddernden Jungspunde geworden sind. PARKWAY DRIVE haben also auch 2022 ihre absolute Daseinsberechtigung.