Die Arbeitsweise des aus Birmingham, Alabama stammenden „Alleinunterhalters“ Dan Sartain ist immer wieder sympathisch hemdsärmelig: von seiner Arbeitsweise her dem trashigen Garage-Rock eines Jay Reatard verpflichtet, erkundet er in den letzten Jahren mit jedem neuen Album neues musikalisches Terrain, macht mal eine RAMONES-Platte, mal eine MISFITS-Scheibe – nah dran am Original, sympathisch Tribut zollend, aber eben so locker umgesetzt, dass es nie wie verkrampftes Covern klingt.
„Century Plaza“, sein neues Album, erinnert vom Titel her sicher rein zufällig an Alan Vegas phänomenales „Saturn Strip“-Album von 1983, ein eigenwilliger Mix aus Rock’n’Roll und SUICIDE.
Apropos Vega, apropos SUICIDE: gleich bei der ersten Nummer „Walk among the cobras“ packt Sartain den Vega-Kiekser aus, wie man ihn als SUICIDE-Fan liebt, und auch musikalisch ist er nah dran – so nah, wie Sartain es eben mag.
Und nach einer nach DEPECHE MODE und „Policy of truth“ klingenden Einlage namens „Cabrini queen“ macht Sartain doch glatt mit einem echten Alan Vega-Cover weiter, „Wipeout beat“ vom oben erwähnten Album.
„Black party“ im Anschluss klingt dann, als habe er sich die geniale Reatard-Partnerin Alicja Trout (DESTRUCTION UNIT, LOST SOUNDS) „ausgeborgt“. Ein Album, das mit vielen Achtziger-Synthie-Klischees spielt, und wäre der Film „Drive“ nicht schon 2011 erschienen, Sartain hätte sich mit so manchem der acht Tracks hier für den Soundtrack empfohlen.
Wo die Gitarre geblieben ist? Bis auf „First bloods“, das auch von Ian Svenonius sein könnte, blieb sie im Schrank. Und jetzt darf man gespannt sein, welchen Weg Sartain mit dem nächsten Album gehen wird.
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