DAN SARTAIN

Join Dan Sartain CD

John Reis hat nach dem Ende von ROCKET FROM THE CRYPT und HOT SNAKES viel Zeit. So kümmert er sich nicht nur um sein Label Swami Records, sondern auch intensiv um seinen Schützling Dan Sartain. Der hat mit seinem mittlerweile vierten Album zwar endgültig bei One Little Indian angedockt, doch der Vorgänger, sein drittes Album "Vs.

The Serpientes", erschien 2003 noch auf Swami, bevor es dann 2005 von One Little Indian neu aufgelegt worden war. Bei fünf der 15 Songs ist Reis für Orgel, Gitarre, Percussion, Arrangement und Produktion verantwortlich, und das scheint dann doch mehr zu sein als nur ein Freundschaftsdienst.

Bei drei anderen Tracks der teils in den USA, teils in London eingespielten Platte ist Liam Watson als Produzent aufgeführt, und an Namedropping muss das jetzt erstmal reichen, denn Sartain allein ist faszinierend gut.

Gerade mal 23 Jahre alt ist der Kerl, aber schon ein äußerst talentierter Songwriter und Performer, wobei ich aber sagen muss, dass mir sein vorheriges Album ein gutes Stück besser gefiel, eine seltsam schräge Mischung aus Singer/Songwriter, Garage, Surf, Mexico-Foklore und C&W darstellte, einen wunderbar verzweifelten, nahe gehenden Unterton hatte.

"Join Dan Sartain" ist demgegenüber eine ganz andere Platte geworden, bei der natürlich Sartains Stimme und sein Gitarrenspiel im Vordergrund stehen, aber dahinter eine Menge helfender Hände stecken.

Vielleicht war der Vorgänger persönlicher, "essentieller", aber das macht das neue Album nicht schlechter, gerade ein Song wie "Totem pole" bringt für mich beispielhaft das Talent des Herrn auf den Punkt.

Sartain, das ist die weniger geschwätzige und aufdringliche Version von Adam Green, der Beweis, dass man mit einer Band um sich eine Menge an fehlendem Talent verbergen kann, dass aber in so exponierter Stellung wie hier nur echtes Talent zählt.

(36:55) (8)