DEERHUNTER

Cryptograms CD

"Deer Hunter" ist ein ganz vorzüglicher Film, der leider nie ganz so bekannt wurde wie "Apocalypse Now". Ob es zwischen Film und Band (die sich in einem und nicht in zwei Worten schreibt) eine Verbindung gibt, die darüber hinausgeht, entzieht sich meiner Erkenntnis, und auch nach dem Durchforschen des Booklets bin ich nicht klüger, denn DEERHUNTER aus Atlanta, Georgia, die mit ihrem neuen Album zu Kranky gewechselt sind, füllen dieses eher mit einem Wirrwarr aus Gedanken, Zitaten und Erinnerungsfragmenten, als einfach entschlüsselbaren Texten - die angesichts des instrumentalen Charakters ihrer Musik auch eher willkürlich einem Stück zugeordnet wären - was immer da in die Musik eingebettet gemurmelt wird, man versteht es sowieso nicht.

"File under: Psychedelic, Ambient, Punk" wird hier empfohlen, und lässt man die Kommata mal weg, hat man eine durchaus belastbare Genrezuordnung vorgenommen. "Cryptograms" ist ein vielschichtiges Album, auf dem sich Gitarren-, Gesangs- und Rhythmustracks sowie Samples überlagern, sie ineinander verwoben werden, mit dem Ergebnis eines sehr dichten, weichen, warmen Sounds.

Zwar sind DEERHUNTER weit weniger popsongorientiert als MERCURY REV, nicht so zwingend wie V.U., nicht so berauschend wie MOGWAI, aber auf ihre Art auch eindrucksvoll und in ihrer droneigen Art angenehm einlullend.

Wer also angesichts des Namedroppings aufgemerkt hat, sollte hieran nicht unbeeindruckt vorübergehen. (48:17) (7)