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CORUM 1

Mike Baron, Mike Mignola

Bevor Mike Mignola das Hellboy-Universum entwarf, war er lediglich ein Zeichner, der die Geschichten anderer Autoren illustrierte, bevor er selber zu einem wurde und nun nur noch sehr wenig selber mit dem Stift arbeitet, was sehr schade ist, denn sein reduzierter Stil ist einzigartig. Hier ist Mignola noch weit entfernt von seinem späteren Hellboy-Stil, auch wenn die Arbeiten von 1986 bereits ansatzweise den Weg erahnen lassen. „Corum“ erschien ursprünglich ab 1986 bei First Comics, einem Verlag, den es seit 1991 nicht mehr gibt, und erzählt die Geschichte des scharlachroten Prinzen der Vadhagh auf seiner Reise durch alle 15 Ebenen der Erde bis ins Zentrum der Zeit. Bis dorthin muss er als Letzter seiner Art erst einmal das Kämpfen erlernen, was ihn zunächst ein Auge und eine Hand kosten wird, die er später durch einen Handel aus dem Ersatzteillager der Toten wiedererlangen soll, selbstverständlich mit Zusatzfähigkeiten. „Corum“ läuft irgendwo zwischen Fantasy, Erwachsenenmärchen, Rittersage und vermischt Tier- mit Menschenwelt. Sprechende Bären sind ebenso selbstverständlich wie keltische Kriegerscharen, die das Volk der Vadhagh ausrotten wollen, weil sie den ihnen gebührenden Respekt vermissten. Mignola setzt die genreübergreifende Story detailverliebt um, ein Luxus, den er sich heute so nicht mehr leisten würde, auch weil er inzwischen seinen flächigen Stil perfektioniert hat. Der erste Teil von „Corum“ macht Hunger auf die zwei noch kommenden weiteren Bände, in denen der scharlachrote Prinz Rache für seine Familie nehmen und vielleicht die Frau seines Lebens retten kann. Hardcover, edler Druck, alles qualitativ hochwertig, wie immer bei Cross Cult.