Gegründet Ende der Siebziger in der South Bronx, wurde die aus den drei Scroggins-Schwestern und ihrer Mutter bestehende Band zu einem der seltenen Crossover von Punk einerseits und Rap beziehungsweise HipHop andererseits, wurden und werden ESG (für "Emerald, Sapphire, Gold") neben etwa James Chance und BUSH TETRAS im Kontext der damaligen No Wave-Szene wahrgenommen, auch wenn das Familienunternehmen eigentlich keinen Punk-Background hatte, von einer D.I.Y.-Attitüde mal abgesehen.
Auf 99 Records aus New York erschien eine erste EP, und nach einem gemeinsamen Konzert mit A CERTAIN RATIO fragte Factory-Boss Tony Wilson den Vierer, ob er nicht etwas bei ihm veröffentlichen wolle.
Die "You're No Good"-Single war das Resultat, inklusive des später gerne gesampelten "UFO", und erst 1983 erschien dann das erste Album "Come Away With ESG", nach dessen Veröffentlichung sich ESG aber erstmal für einige Jahre zurückzogen.
Erst in den Neunzigern und dann wieder 2003 hörte man von dem Familienunternehmen. Neben den 7"-Veröffentlichungen ist dieses nun neu aufgelegte Album der wichtigste Release der oft auch im Post-Punk-Kontext von P.I.L.
und GANG OF FOUR genannten Formation, auch wenn ESG womöglich eine jener Formationen sind, die vor allem von anderen Musikern, Bands und DJs geschätzt werden und weniger von einer breiten Öffentlichkeit.
Dabei ist der trockene, reduzierte, simple Sound des Vierers auf jeden Fall auch noch eine späte Entdeckung wert, kann man "The beat" auch als Fan von girl-fronted Pop à la B-52's durchaus schätzen.
(32:08) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Joachim Hiller