Zweites Album innerhalb eines halben Jahres von diesem Postrock-Duo, das sich von der zum Teil gähnend langweiligen Masse der Bands aus dieser Schublade durch elektronische Spielereien und nachvollziehbare Songstrukturen abhebt, die durchaus Geschichten vor dem inneren Auge ablaufen lassen.
Bei der Rezension zur letzten Platte hatte ich mich über den Beipackzettel aufgeregt, der das Album mit Apokalypse und Orwell’scher Vision in Zusammenhang brachte. Um diese Dystopien zu vertonen, müssen die beiden in Hamburg ansässigen Instrumentalisten aber noch viel böser werden, denn ihr Sound wirkt (auf mich) weniger bedrohlich, sondern viel mehr, als würden sie versuchen die Hoffnung nach der Apokalypse zu vertonen.
Interpretationshoheit hat der Künstler – ich interpretiere hier nur! Auf den fünf neuen Kompositionen sticht für mich wieder die Wärme des Sounds heraus. Nicht nur die epischen Gitarrenwände, sondern vor allem die kleinen elektronischen Spielereien, die es zu entdecken gilt, machen „The Siren Sound“ spannend.
Auch wenn der Albumtitel wieder Düsteres verkündet, scheint mir die Hoffnung das wichtigere Element der Platte: der dritte Titel „Violet skies“ kündet von Gnade und Vergebung nach der Katastrophe.
Das Akronym ihres Bandnamens könnte einen Hinweis geben: CUTE.
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