Wayne Kramer hatte nach dem Ende von MC 5 nicht gerade eine gute Zeit: Detroit ging vor die Hunde, er spielte für ein paar Dollar in Bars und fand Gefallen daran, sich als Kleinkrimineller zu geben. Heroin nahm er selbst, Kokain verkaufte er, und eines Tages war er fällig: die DEA schnappte ihn und er ging für 26 Monate in den Bau.
´75 war das, seine "alternative ways of generating income" waren´s dann wohl nicht so ganz gewesen, und als Kramer dann wieder aus dem Knast kam, kümmerten sich nur ein paar Leute um ihn, darunter Andy Calquhoun aus London, von den DEVIANTS und PINK FAIRIES, mit denen Kramer schon vorher in London gespielt hatte.
1978 holte Andy seinen Kumpel dann nach London, um eine Benefit-Show für ihn zu spielen, und so kam´s dazu, dass Kramer mit den PINK FAIRIES ein Konzert spielte sowie auch noch im Studio aufnahm.
Jahrelang waren diese Aufnahmen verschollen, unlängst jedoch tauchten sie wieder auf, und so finden sich jetzt hier neben den acht Songs aus London noch zwei von einer Studiosession von ´74.
Und ja, das hier ist Kramer at ist best, bluesiger, dreckiger Rock, wobei Kramers eigene Songs hier beinahe in der Unterzahl sind, werden doch Bob Seeger und Jimmy Cliff gecovert, aber auch "Do you love me", und "Kick out the jams" darf natürlich nicht fehlen.
Bester Track hier ist der "Cocaine blues" mit 9:32, in dem Kramer selbst seine Knaststory erzählt, die überdies detailliert im Booklet nachzulesen ist. Klasse Platte, und im Gegensatz zu all den Livescheiben von MC 5 wirklich das Geld wert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Joachim Hiller