CURE

Classic Album Selection 1979-1984

Die remasterten Deluxe-Rereleases der THE CURE-Alben liegen auch schon wieder einige Jahre zurück und waren in der Version mit der durchaus interessanten Bonus-CD nicht gerade preiswert. Ende 2011 erschien nun im praktischen Pappschuber und in durchaus ordentlicher Ausstattung mit Klappcover und Booklet die ultimative THE CURE-Box mit den ersten fünf Alben aus den Jahren 1979 bis 1984, und das für unter 25 Euro.

Die fünf Alben sind „Three Imaginary Boys“ (1979), „Seventeen Seconds“ (1980), „Faith“ (1981), „Pornography“ (1982) und „The Top“ (1984) und damit das absolut essentielle Frühwerk von Gruftie-Punk-Ikone Robert Smith und Band.

Auf dem Debüt, das in den USA unter dem Titel „Boys Don’t Cry“ veröffentlicht wurde, zeigten sich Smith & Co. noch deutlich von der ausklingenden ersten Punk-Welle beeinflusst, jener Szene, der sie entstammten, mit harten, schnellen, minimalistischen Songs wie „10:5 Saturday night“, „Accuracy“ oder „Fire in Cairo“.

Schon „Seventeen Seconds“ war dann deutlich düsterer und weniger hektisch, enthalten sind Klassiker wie „Play for today“, „A forest“ und „Seventeen seconds“. „Faith“ – THE CURE verschossen damals ihr Pulver im Jahresrhythmus – war noch düsterer, schon das Artwork sieht nach einem nebligen Wintertag aus, und keiner der Songs wie „The holy hour, „Primary“, „The funeral party“ oder „Faith“ war Party-Musik, sondern eher der Soundtrack brütend in ihren Zimmern hockender Teenager mit Kopfhörern auf den Ohren.

Auch mit „Pornography“ war der Winter nicht gewichen, das als Single ausgekoppelte „The hanging garden“ ist ein Klassiker. Für mich sind die Platten der Soundtrack meiner Jugend: trostlose Kleinstadtwelt, nichts los, sich endlos ziehende Sonntage.

Doch dann der Bruch, bei THE CURE ging die Sonne auf, 1983 machten sie plötzlich radiotaugliche, freundliche Musik, ohne jedoch die Fans zu vergraulen: „Let’s go to bed“, „The walk“ und „The lovecats“ wurden als Single veröffentlicht, dann als Quasi-Album mit dem Titel „Japanese Whispers“ veröffentlicht und waren entsprechend nicht auf dem nächsten regulären Studioalbum „The Top“ von 1984.

„The caterpillar“ war aber den Non-LP-Singles ebenbürtig, ebenso „Shake dog shake“. Spätestens ab da waren THE CURE Pop – und Goth Vergangenheit. Mir egal, ich mag beide Seiten der Band. Diese Box ist ein idealer Einstieg.